Unser Ziel für dieses Video: euch zeigen, wie wandlungsfähig die Natur ist. Insbesondere Wälder sind unterschätzte Wunder.
Ich jedenfalls stand neulich im Wald und musste an ein Video denken, das ich kurze Zeit davor gesehen hatte. In diesem Video hat Beau Miles 24 Stunden lang einen Baum pro Minute gepflanzt. Das sind nicht weniger als 1.440 Bäume.
Dieses Video hat etwas in mir ausgelöst, doch zunächst konnte ich nicht greifen, was genau. Letztens, vertieft in die Stille des Waldes, umgeben vom Vogelgezwitscher, kam mir die Erkenntnis. In dieser friedvollen Umgebung spürte ich, wie sich mein 90-jähriges Ich zu Wort meldete: Der ältere Patrick wünscht sich, eine ähnliche Erfahrung in seinem Leben gemacht zu haben. Ich möchte etwas Bleibendes hinterlassen und nichts steht stärker für Kontinuität und eine gesunde Zukunft als ein Wald.
Doch der junge Patrick ist nicht der Typ, der Videos kopiert. Daher begann ich nachzudenken, wie ich meinen eigenen Wald erschaffen könnte, ähnlich wie Beau, aber dennoch anders. Während ich durch das raschelnde Laub spazierte, blitzte eine Idee auf: Warum nicht einen Schritt früher ansetzen? Beau pflanzt Setzlinge. Wie wäre es, wenn ich mit den Samen beginne? Das verspricht spannend zu werden, allein um zu beobachten, wie viele Samen zu Setzlingen heranwachsen und wie viele dieser Setzlinge schließlich zu großen Bäumen werden. Ich war sofort begeistert von meiner Idee.
Bevor es los ging, war mir klar, dass ich nicht allein in dieses Abenteuer starten wollte. Es galt also, Jörn zu überzeugen. Ich spielte mit seiner Neugier auf die Natur: „Stell dir vor, was für Käfer wir im Wald finden könnten“, lockte ich. Das weckte sein Interesse. Als Nächstes musste ich ihn dazu bringen, aktiv mit anzupacken. „Es geht nicht nur um ein paar schöne Fotos“, argumentierte ich, „wir wollen etwas Echtes schaffen, etwas, das bleibt. Und das schaffen wir nur gemeinsam.“ Langsam, aber sicher, sah Jörn den Sinn darin und war bereit, mitzukommen.
Gleich nachdem ich mit dem Video über die Green Factory fertig wurde, ging es los.
1.000 Samen. Das war unser Ziel.
Jörn war skeptisch, ob das nicht zu ambitioniert sei. Ich hingegen fand, alles unter 1.000 klinge nach zu wenig und würde keinen richtigen Wald ergeben. Um ehrlich zu sein, war die Zahl 1.000 eher eine spontane Entscheidung.
Als wir im Wald ankamen, packte mich sofort das Abenteuergefühl. „Heute tun wir etwas Greifbares, in der realen Welt“, dachte ich. Meine Begeisterung war groß für alles, was ich entdeckte – jede Eichel, jedes Blatt, jeden Regenwurm. Doch nach einer Weile wurde es mühselig, weitere Samen zu sammeln. Viele Eicheln waren hohl, andere bereits matschig.
Jörn war ja auch zum Fotografieren hier und er war wirklich im Makro-Himmel angekommen.
Ich begann zu rechnen und stellte fest: Das wird hier noch eine ganze Weile dauern. Doch mit Jörns Hilfe war es gut machbar. Wir fanden schließlich sogar einen optimalen Ort, wo eine Buche sehr großzügig Samen abgeworfen hatte.
Und so bekamen wir sie irgendwann voll, unsere 1.000 Samen. Diese Zeit im Wald zeigte uns, wie Teamarbeit alles einfacher und schöner macht. Das gemeinsame Suchen und Finden im Wald war ein tolles Erlebnis, das uns lehrte, wie wichtig es ist, zusammen Herausforderungen zu meistern und die Natur zu genießen.
Im Januar geht’s dann weiter mit der Aussaht. Natürlich werden wir berichten.