Nach unserem Abenteuer im Wald, bei dem wir 1.000 Samen gesammelt haben, begann mit Erde, Hackschnitzeln, Töpfen und einer gehörigen Portion Optimismus unsere Reise ins Ungewisse. An meiner Seite hatte ich neben Jörn dieses Mal auch meine Schwester Franziska, und so fühlte ich mich bereit, den nächsten, großen Schritt zu wagen. Was als einfache Idee begann, entpuppte sich schnell als eine Lehrstunde in Geduld, Entschlossenheit und dem Umgang mit unerwarteten Hürden.
Die Erkenntnis, dass nicht alle Samen das Licht der Welt erblicken würden, war unsere erste Lektion. Von den ursprünglich 1.000 gesammelten Samen konnten wir lediglich 655 säen, und die Frage, wie viele davon zu Setzlingen heranwachsen, hängt wie ein Rätsel über uns. Doch anstatt uns entmutigen zu lassen, sehen wir es als Chance, aus jedem kleinen Erfolg und Misserfolg zu lernen.
Franziskas Fähigkeit, zwischen lebensfähigen und nicht lebensfähigen Samen zu unterscheiden, optimale Bedingungen für das Wachstum der Setzlinge zu schaffen und uns durch den Dschungel der Saat-Pflege zu navigieren, machte sie zu einer unverzichtbaren Beraterin. Ihr Wissen von Bodenbeschaffenheit und der subtilen Kunst, Dinge zum Gedeihen zu bringen, half uns, viele Anfängerfehler zu vermeiden.
Wie immer geht auch ein herzlicher Dank an Jörn, dessen Engagement dieses Projekt auf unzählige Weisen bereichert. Gleichzeitig hatte Jörn die Gelegenheit, seiner Foto-Leidenschaft nachzugehen, denn es gab einige Chancen, kleine Wesen zu entdecken — ein Thema, das Jörn mit seiner neuen Website kleine-wesen.org sehr professionell aufbereitet. Es ist ein wahrer Genuss zu sehen, wie Jörn inspirierende Momente in der Natur einfängt, und ich bin dankbar, dass er neben seiner Unterstützung auch die Zeit gefunden hat, diese Freuden zu verfolgen.
Bevor wir in unseren Töpfen nach Zeichen des Wachstums Ausschau hielten, konfrontierte mich übrigens bereits die Realität mit einer unerwarteten Wendung. Nach meinem ersten Video ließen mich mehrere Kommentare auf Reddit über die rechtlichen Aspekte unseres Vorhabens kurz innehalten. Es war ein Moment, der mich daran erinnerte, dass gute Absichten allein nicht ausreichen. Wir leben in Deutschland. Das heißt: Möchten wir einen Wald pflanzen, müssen wir… zu einer Behörde. Ich möchte verantwortungsvoll handeln und sicherstellen, dass unser kleines Projekt nicht nur aus Leidenschaft, sondern auch im Einklang mit dem Gesetz entsteht. Und mit „ich“ meine ich natürlich den „Zukunfts-Patrick“. ;) Es wird also mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Fortsetzung geben; bis dahin wird aber der ein oder andere Antrag ausgefüllt. ;)
Bis bald!