Ich war diesen Montag auf der Premiere von „Purpose“ in Berlin. Dieser Film von Martin Oetting ist auf den ersten Blick ein klassisches Dokumentar-Thema. Wenn man den Film schaut, wird aber klar, dass er vor allem ein Manifest ist. Er zeigt den möglichen Weg unserer globalen Wirtschaftssysteme hin zu einer nachhaltigen Zukunft.
Die Premiere fand in Berlin/Wedding statt. In diesem kurzen Beitrag von mir seht ihr einige Bilder, habt aber immer noch die Möglichkeit, einer ähnlichen Veranstaltung beizuwohnen. Kommenden Sonntag, 01. Dezember, feiert Martins Film seine Franken-Premiere im E-Werk in Erlangen. Teilnehmen ist weiterhin möglich und lohnt sich! Ihr könnt Martin persönlich kennenlernen und in den anschließenden Dialog einsteigen.
Purpose führt uns durch die Reise von zwei Visionären, die sich der Aufgabe verschrieben haben, die Grundstrukturen unserer Wirtschaft zu revolutionieren. Ihr Ziel ist es, von einem System abzukehren, das auf unendlichem Wachstum basiert, hin zu einem, das sich auf das Wohl der Menschen und unseres Planeten konzentriert. Die Protagonisten im Film träumen von einer Welt, in der die Wirtschaft und das BIP nicht mehr uns beherrschen, sondern für uns arbeiten. Was mir besonders gefällt: Martins Blick macht nicht bei Landesgrenzen halt, sondern richtet sich auf Europa. Das zeigt, dass ein Umdenken in der Art, wie wir Arbeit und Leistung verstehen, kein nationaler, sondern ein europäischer Weg sein sollte.
Persönliches Fazit: Ich habe aus dem Film einige Gedanken mitgenommen, die mich wohl noch länger beschäftigen werden. Nach der Vorführung fand eine intensive Podiumsdiskussion statt. Unter den Diskutanten befanden sich Franziska Brantner, Vorständin von Bündnis 90 / Die Grünen, und Franziska Brantner, der Founding Director des Instituts für Nachhaltigkeit an der Universität Surrey. Die Diskussion drehte sich um konkrete Forderungen und Möglichkeiten, wie diese Visionen in Praxis umgesetzt werden könnten. Es wurden unter anderem die Forderungen von Earth4All und des Club of Rome vorgestellt. Wer sich für Earth4All interessiert, dem empfehle ich eine Mitte Dezember erscheinende Episode der Klimanachbarn, in der die Co-Autorin von „Earth for all - Deutschland“ Jacqueline Klingen mit uns deren Konzept der fünf großen Wenden bespricht. Außerdem wurden in Berlin die Forderungen der Organisationen Gemeinwohl-Ökonomie Deutschland, Greenpeace, Hot or Cool Institute und Konzeptwerk Neue Ökonomie besprochen.
Wer sich auf einen Blick zu den Kernthesen und Forderungen von Purpose informieren möchte, der findet hier kompakte Informationen. Ganz aktuell ist die Forderung, die Schuldenbremse zu reformieren. Darüber werden wir als Gesellschaft ja in einigen Monaten noch kontrovers diskutieren und dann an der Wahlurne entscheiden.
Mein Abend in Berlin war nicht nur eine Filmpremiere, sondern ein Startpunkt für viele, um sich aktiv in das Thema der wirtschaftlichen Transformation einzubringen. Purpose zeigt uns, dass es möglich ist, anders zu denken, anders zu wirtschaften und eine Zukunft zu gestalten, die sowohl für uns als auch für kommende Generationen lebenswert ist. Es liegt nun an uns, diese Visionen in die Tat umzusetzen.
Ich freue mich, dass es kommenden Sonntag die nächste Gelegenheit für Diskussionen und Reflexionen über die Zukunft unserer Wirtschaft und unseres Planeten gibt. Sehen wir uns in Erlangen? Der Eintritt ist frei und hier gibt es alle relevanten Informationen. Los geht’s um 18 Uhr im Kino des E-Werk.
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