Wir möchten unsere Verantwortung für den Planeten ernst nehmen. Darum sehen wir es bei beyond content als selbstverständlich an, den ökologischen Fußabdruck, der mit der Erzeugung und Publizierung unserer Inhalte verbunden ist, so gering wie möglich zu halten. Das betrifft natürlich nicht nur die Contenterstellung selbst, sondern auch das Betreiben unserer Webseiten wie beyond-content.de, kleine-wesen.org und skigh.tv. Hier kommt ein kleiner technischer Blick hinter die Kulissen. Falls du Fragen zu manchen Details hast, einfach kommentieren!
Als ich beyond content als GmbH gründete und die ersten Jahre führte – das waren die frühen 2000er – war es natürlich Standard, eigene Server zu betreiben. Jeder machte es; und auf andere Ideen wäre ich damals nie gekommen. Unsere Content Management Systeme liefen auf diesen Servern und auch die Webseiten wurden von dort ausgeliefert. Das bedeutete einen erheblichen Ressourcen-Einsatz – von der Hardware über den Stromverbrauch für Betrieb und Kühlung. Wir haben nicht wirklich beachtet, dass viele Webseiten nur selten aktualisiert wurden. Server liefen 24/7, was mit zunehmender Nutzerzahl immer mehr und leistungsstärkere Hardware erforderte.
Und nun? Back to the Roots? Nun, wir kehren zumindest zu den Prinzipien der 90er Jahre zurück: Wir arbeiten mit statischen Webseiten. Diese werden nur bei tatsächlichen Änderungen aktualisiert. Bei beyond-content.de geschieht das alle 2 bis 3 Tage, bei kleine-wesen.org und skigh.tv täglich. Unser Bedarf an aufwendigen, dedizierten Servern mit Load Balancing ist somit gewichen. Stattdessen verteilen wir unsere Inhalte über weltweit verteilte Content Delivery Networks (CDNs), um auch unseren Fans in Downunder eine schnelle Zugriffszeit zu bieten. 😉
Statische Webseiten sind in ihrer Energieeffizienz überlegen. Sie liefern vorgerenderte HTML-Dateien direkt vom Server, was minimalen Rechenaufwand erfordert. Keine serverseitigen Skripte oder Datenbankabfragen sind nötig, was den Energieverbrauch drastisch reduziert. Populäre CMS-Systeme wie z.B. WordPress generieren Inhalte dynamisch mittels PHP-Skripten und Datenbankabfragen, was mehr Serverressourcen und entsprechend mehr Energie benötigt. Zudem erfordern WordPress-Websites oft leistungsstärkere Hosting-Umgebungen, was den Energieverbrauch noch weiter erhöht.
Statische Seiten sind daher nicht nur effizienter, sondern auch umweltfreundlicher. Das ist, kurz und knapp, der Hauptgrund dafür, dass wir keine WordPress-Webseiten haben.
Für die Erzeugung unserer Websites setzen wir auf den Static Site Generator Hugo. Hugo ist bekannt für seine Geschwindigkeit und Effizienz bei der Erstellung statischer Webseiten. Die Versionsverwaltung unserer Inhalte erfolgt über GitLab, eine Plattform, die ich für ihre Sicherheit und Skalierbarkeit schätze. Die Seiten werden auf Render.com gehostet, von wo aus sie über das Fastly CDN weltweit verteilt werden. Ich mag Fastly aufgrund seiner schnellen und zuverlässigen Content-Distribution.
Trotz unserer Bemühungen erzeugen wir immer noch große Mengen an Daten, die irgendwo gespeichert werden müssen, damit du zuverlässig mit Videos, Artikeln und Podcasts versorgt wirst. Diese Daten speichern wir in einem Windrad. „Suchst du was? Liegt doch im Windrad!“ heißt es bei uns häufiger mal. Damit meinen wir WindCORES, eine Marke der WestfalenWIND Gruppe aus Paderborn. WindCORES integriert Rechenzentren direkt in Windkraftanlagen. Wieso ein neues Gebäude bauen, wenn die Windanlagen ohnehin leer stehen? Die Rechenzentren nutzen den direkt darüber erzeugten Strom der Windturbinen. Durch die Nutzung von erneuerbarer Energie an der Quelle wird im Vergleich zu traditionellen Rechenzentren so einiges eingespart. Patrick war bereits in einem WindCORES Windrad zu Besuch und hat das technische Wunderwerk nicht nur bestaunt, sondern ein Video dazu gemacht. Das erklärt das gesamte Konzept echt gut. Übrigens gibt es bereits Pläne, die Idee vom Server-Windrad überregional auszubauen und in den nächsten 5 bis 10 Jahren Rechenleistung im Megawatt-Bereich anzubieten.
Patricks Video: „Ein Datencenter im Windrad“
Eine Sache, die gerne vernachlässigt wird, die aber auch einen Unterschied machen kann: Wir haben kein Office. Also keine Büroräume, die extra beheizt und betrieben werden müssen. Wieso auch, wenn alle in unserem Team gerne und effizient von Zuhause aus arbeiten? Die dezentrale Arbeitsweise spart uns auch An- und Abreise; wir treffen uns regelmäßig zu Teamevents, aber nicht öfter als ein- oder zweimal im Monat. Zu Hause beziehen wir selbstverständlich alle Ökostrom oder holen uns den Strom direkt von der stärksten Quelle überhaupt: Jörn und Patrick setzen als Eigenheimbesitzer auf Solarstrom und auch Michi ist seit kurzem stolzer Besitzer eines Balkonkraftwerks.
So, das war mein kurzer Blick hinter die technischen Kulissen bei beyond content. Ich finde, auch wir kleine Unternehmen sollten einen Beitrag leisten – Kleinvieh macht auch Mist. Hast du Fragen oder Anregungen? Ich bin ganz Ohr!
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